Worte sind mächtig

Worte sind mächtig

Schon wieder ein Trend? Oder doch ersehnte Realität: „Leise“ Kommunikation?

Wozu TV Zapping nicht alles gut nützlich ist! Da stellt sich ein Filmdarsteller die Frage: „Wird man lieber gefürchtet oder respektiert?“ Dies erscheint mir ein guter Einstieg in meine Gedanken zum Thema Führung und (An)Leiten von Menschen.
Werde ich als Teamleader / Manager lieber gefürchtet oder respektiert? Und wie möchte ich als Mitarbeiter lieber „geführt“ werden? Ganz wesentlich ist natürlich auch die Frage: „Wie will ich als Mensch behandelt werden?“
Als Manager habe ich vor allem die Aufgabe, definierte Unternehmensziele zu erreichen. Für die Erfüllung oder sogar Übererfüllung dieser Ziele benötige ich normalerweise ein Team von Spezialisten, die mich dabei unterstützen. Das Wissen dieser Leute kann von administrativer Unterstützung bis zum technischen Expertentum reichen. Eins ist sicher: die Summe der Leistungen durch jeden Einzelnen ist größer als die Leistung, die ich alleine erbringen kann. Jeder Mitarbeiter meines Teams hat Fähigkeiten und Kenntnisse, die ich nicht habe. Im Klartext: sie oder er macht bestimmte Arbeiten einfach besser als ich.
Wie kann ich als Manager oder Leader dieses Team unterstützen? Wie haben wir gemeinsam nicht nur maximalen Erfolg, sondern auch maximalen Spaß? Ein ausgebrannter Mitarbeiter nützt dem Unternehmen nichts.
So weit, so gut. Eine der wichtigsten Aufgaben eines Leaders oder Managers ist es aus meiner Erfahrung, zu identifizieren, welche Kompetenzen im Team für ein „Projekt“ benötigt werden, welche Team-Mitglieder diese Kompetenzen abdecken, wie Team-Mitglieder durch entsprechende Weiterbildungen gefördert werden können und welche Bedingungen sie benötigen um optimal miteinander zu arbeiten. Der „richtige Mitarbeiter am richtigen Platz“ ist sicherlich nicht einfach zu erreichen, aber je näher wir diesem Ideal kommen, desto besser.
Nehmen wir einmal an, ich habe das Ergebnis bzw. Ziel klar definiert und kommuniziert, jeder Einzelne hat das Ziel verstanden und unterstützt dieses. Wenn regelmäßiges Feedback erfolgt, kommen wir der Zielerfüllung deutlich näher.
Nun gibt es viele Arten der Kommunikation mit/innerhalb von Teams. Eine hat mich immer besonders fasziniert, die „leise“ Kommunikation. Leider geben heutzutage häufig Jung-Manager, die mit schweren Schritten über die Gänge eilen und nur laut bis sehr laut reden können, im wahrsten Sinne des Wortes „den Ton an“.
Ich hatte das Vergnügen, von einigen Managern „geführt“ zu werden, die ausgezeichnete Manieren hatten, viel Respekt ihrer Umgebung gegenüber (Mitarbeiter, Vorgesetzte und dem Rest der Welt), und die außerdem sehr leise sprachen! Diesen Chefs habe ich nicht nur immer besonders gerne und konzentriert zugehört, sondern es war ihre Art: sie hatten eine besonders offene Art und ein „offenes Ohr“.
Es herrschte eine Kultur des Zuhörens und der Unterstützung bei der Lösung von Problemen. Ich fühlte mich respektiert und geachtet, und meine Leistungen wurden anerkannt. Kurz gesagt, jeder kam gerne ins Büro und leistete seinen Beitrag.
Also, auch mit „leiser Kommunikation“ kann man Mitarbeiter motivieren.

Die Geschichte hinter der Geschichte: Meine Freundin aus Kindertagen, Petra, war lange Zeit Managerin in einem internationalen Großkonzern. Vor einigen Jahren diskutierten wir über Führungsqualitäten. Dabei entstand dieser Artikel, in dem sie ihre eigenen Erfahrungen beschrieben hat.